Weinbruderschaft vergibt Meisterpreis an Niklas Heger
Mit Niklas Heger aus Erlenbach am Main hat 2024 ein Winzermeister vom Untermain den Meisterpreis der Weinbruderschaft Franken für das beste Meisterprojekt erhalten. Im Rahmen einer Montagsrunde der Weinbruderschaft im Eibelstadter Rathauskeller hat Niklas Heger sein Projekt Ende Oktober vorgestellt. Bruderschaftsmeister Peter Schwappach überreichte dabei den mit 500 Euro dotierten Preis zum siebten Mal an einen Jungwinzer der Technikerschule für Weinbau an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.
Heger hat im Rahmen seiner Fortbildung zum Winzermeister über ein Jahr hinweg in Weinberg und Keller intensiv an seinem Meisterprojekt gearbeitet. Unter dem Thema „Erzeugung von vier Riesling-Weinen durch differenzierte Bewirtschaftung der Laubwand“ hatte er in einem Weinberg geprüft, wie durch unterschiedliche Gestaltung der Laubwand und Traubenstruktur die Gesundheit der Trauben beeinflusst wird. Dazu wurde der Rebschnitt, die Anzahl der Triebe und die Zahl der Trauben pro Quadratmeter zunächst konstant gehalten, später aber unterschiedlich stark in der Traubenzone entblättert sowie ein Pflanzenhormon eingesetzt, mit dem die Trauben weniger kompakt werden sollen. Außerdem wurden in der vierten Variante alle Trauben halbiert, um so Fäulnisbildung zu verhindern. Aus den später geernteten Trauben der Varianten entstanden insgesamt vier verschiedene Weine.
Niklas Heger hat in seinem Projekt, das meist die letzte Prüfung im Rahmen der Meisterprüfung ist, eine sehr ausführliche und gut durchdachte Planung vorgelegt. Bemerkenswert ist, dass der junge Betriebsleiter des Weinguts Wengerter eine größere Parzelle für sein Projekt ausgewählt hat, um die geernteten Trauben auch zu vier separaten Weinen ausbauen zu können.
Peter Schwappach lobte den Aufwand des Jungwinzers vom Untermain: „Durch Ihre umfangreichen Boniturarbeiten im Weinberg konnten Sie die bei der Ernte festgestellten Unterschiede in den vier Varianten sehr gut erklären.“ So sind dann letztendlich vier deutlich unterscheidbare Weine entstanden.
Für die Meisterprüfung müssen die Meisteranwärter ein Jahr lang ein eigenes Projekt bearbeiten. Dabei geht es darum, das erworbene Wissen und eigene Vorstellungen über die Weinerzeugung in der Praxis umzusetzen, angefangen von Arbeiten im Weinberg bis zum fertigen Wein. Mit der Auszeichnung des besten Arbeitsprojektes würdigt die Weinbruderschaft Franken ein besonders hohes Engagement in diesem praktischen Teil der Meisterprüfung.