Fränkische Winzer beim LagenCup 2020 erfolgreich
Fränkische Winzer beim LagenCup erfolgreich
Der LagenCup ist ein Wettbewerb, in dem, wie der Name schon sagt, nur Lagenweine verkostet und bewertet werden. Mit einer Experten-Jury, bestehend aus Weinjournalisten und Sommeliers, werden die angestellten Weine blind und nach dem 100-Punkte-System verkostet und bewertet. Beim diesjährigen LagenCup Weiß 2020 hat die 10-köpfige Jury über sechs Verkostungstage 700 Lagenweine, verkostet und bewertet.
Winzerin des Jahres: Sandra Sauer
In einer von Männern dominierten Weinwelt, haben es die Winzerinnen sicherlich nicht einfach. Was das Handwerkliche angeht, stehen die Winzerinnen natürlich auf Augenhöhe mit den Winzern. Doch durch die kleine Anzahl an Winzerinnen in der Branche, gehen diese Namen leider oft unter. Um da vielleicht etwas entgegen zu wirken und auch den Winzerinnen die Möglichkeit zu geben, aus der Masse empor zu treten, habt der LagenCup in diesem Jahr erstmals die Kategorie „Winzerin des Jahres“ eingeführt. Und gleich die erste Winzerin des Jahres ist Sandra Sauer vom Weingut Horst Sauer aus Escherndorf / Franken. Mehr über die „Winzerin des Jahres“ Sandra Sauer erfahrt ihr hier.
Ausgezeichnete Weingüter aus Franken
Das Weinanbaugebiet Franken hat in den letzten Jahren das Qualitätsbewusstsein enorm verbessert und entwickelt, freut sich der Organisator des Weinwettbewerbs „LagenCup“, Sommelier Serhat Aktas. Heute steht es, was die Gesamtqualität der Weine angeht, weit oben im deutschen Vergleich, so das Resümee von Aktas. Zweifelsfrei gehört neben dem Silvaner auch der Riesling zu den besten aus Franken. Zu den ausgezeichneten Weingütern gehören:
- Weingut Egon Schäffer mit 95 Punkten in der TopTen
- Weingut Hans Wirsching, Bester Silvaner 2018 mit 93 Punkten
- Weingut Hans Wirsching, Bester Weißburgunder 2019
- Weingut Hans Wirsching, Beste Scheurebe
- Weingut Hans Wirsching, Beste TBA
- Weingut Juliusspital, Bester Silvaner 2017 mit 94 Punkten
- Weingut Brügel, Bester Silvaner 2016
- Weingut Rudolf May, Sonderpreis 10 Jahre gereift TopTen
- Fürstlich Castell’sches Domänenamt, Sonderpreis 10 Jahre gereift TopTen
95 Punkte in der TopTen
2017 Escherndorfer Am Lumpen 1655, Riesling GG, Weingut Egon Schäffer, FRANKEN
Korrekt heißt die Lage eigentlich nur Escherndorfer Lump, doch da Frankens VDP-Winzer, die im Besitz von Parzellen in diesem Weinberg sind, ihre besten trockenen Weine als Große Gewächse herausstellen wollten, steckten sie kurzerhand ihre Premiumparzellen ab und tauften den Bereich »Am Lumpen 1655«. Auch das Weingut Egon Schäffer war damals mit von der Partie und stellte uns mit seinem 2017er einen Riesling vor, dem seine zart einsetzende Reife vorzüglich zu Gesicht steht. Von »salziger Kontur bei straffer Struktur und sehr guter Länge« war in der Juryrunde die Rede. Was sich nicht danach anhört, dass Schäffers Riesling aus dem Escherndorfer Lump am Lumpen 1655 seinen Zenit in absehbarer Zeit überschritten haben wird, sondern seine besten Jahre womöglich erst vor sich hat. Apropos Jahre: Die Familiengeschichte der Schäffers in Escherndorf lässt sich rund 500 Jahre zurückverfolgen. Verwurzelter kann man mit seiner Heimat kaum sein. Da nimmt es auch nicht wunder, dass man bei der Geschmacksbeschreibung »fränkisch trocken« keinen Spaß versteht. Dem Lumpen aus 2017 gestatteten sie immerhin ein knappes Grämmchen. Das ist sparsam, schmeckt aber großartig. (95 Punkte)
Bester Silvaner 2019
2019 Escherndorfer Am Lumpen 1655, Silvaner GG, Weingut Horst Sauer, FRANKEN
Mit eleganten und frischen Weinen war 2019 nicht zu rechnen. Sollte man meinen. Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Horst Sauer ist ein akribischer Arbeiter im Weinberg, der jede seiner rund 125 Parzellen über das ganze Jahr im Auge behält und nur dort eingreift, wo es nötig ist. 2019 bedeutete das vor allem, die Trauben vor Sonnenbrand zu schützen und einer unkontrollierten Zuckereinlagerung entgegenzuwirken. Blätter wurden nur behutsam oder gar nicht entfernt, weil sie den Trauben als Sonnenschirm dienen. Die Lese begann bereits am 12. September und war nach 22 Tagen auch schon wieder vorbei. Rekordzeit! Horst Sauers Tochter, Sandra, führt Regie im Keller. Und die durfte sich über topgesunde und reife, aber eben nicht überreife Trauben freuen, die dazu noch erfreulich hohe Säurewerte in petto hatten. Der 2019er Am Lumpen macht keinen Hehl daraus, dass es den Sauers bei ihren Weinen um Frucht und Trinkfreude geht. Und diese Prämisse gilt vom Gutswein bis zum Großen Gewächs. Was sich in der Hierarchie der Weine indes verändert, sind Komplexität, Mineralik und Reifepotenzial. Wenn ein Juror notierte, dass sich »hinter der exotisch anmutenden Frucht eine delikate Bodenwürze nebst pointierter Säure« verbergen, hat er die Philosophie des Weinguts womöglich auf den Punkt getroffen. Gegen eine intensive Frucht in der Jugend haben die Sauers nämlich nichts einzuwenden, die mit weiterer Reife allerdings nicht einsam verdorrt, sondern den ursprünglichen Charakter in jedem Jahr weiter freigibt. Man sollte sich also nicht täuschen lassen, war sich die Jury einig: »Das ist ein Silvaner für eine lange Zukunft.« (95 Punkte)
Bester Silvaner 2018
2018 Iphöfer Julius-Echter Berg, Silvaner GG, Weingut Hans Wirsching, FRANKEN
»Butterblume, frische Kräuter, klar und dicht« notierte ein verzückter Verkoster. Er hatte einen großen Klassiker von einem traditionsreichen Weingut im Glas. Die Weinbaugeschichte der Familie Wirsching lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, ihre Saga indes beginnt erst kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Hans Wirsching setzte sich nicht nur leidenschaftlich für die Rekultivierung der Iphöfer Weinberge ein, sondern legte einige auch komplett neu an. Darunter auch den Julius-Echter Berg, der mit einer Hangneigung von bis zu 65 Prozent und seinen vom Keuper geprägten Böden heute zu den wertvollsten Lagen Frankens gehört. Dass Wirsching die Lage nach dem Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545 bis 1617) benannte, wird gute Gründe gehabt haben: Neben dem Juliusspital und der Universität gehen weitere zahlreiche Würzburger Bauten auf den Politiker und Theologen zurück. Als glühender Gegenreformator ist seine Rolle als Hexenverfolger bis heute umstritten. Unstrittig aber ist, dass der Berg Garant für herausragende Silvaner ist. Weine aus dieser Sorte galten bis vor noch gar nicht langer Zeit als altmodisch und aus der Zeit gefallen. Jetzt gewinnen sie verlorenes Terrain zurück. Silvaner kann seine erdige Herkunft wie vielleicht kein anderer Wein in sich aufnehmen und wiedergeben. »Delikate alte Schule« brachte es ein Juror beim 2018er Julius-Echter Berg auf den Punkt. (93 Punkte)
Bester Silvaner 2017
2017 Iphöfer Julius-Echter Berg, Silvaner GG, Weingut Juliusspital, FRANKEN
»Helfen und Heilen« lautet das Credo der Stiftung Juliusspital, die 1576 von Julius Echter von Mespelbrunn gegründet wurde und bis heute unter anderem Weingut, Krankenhaus, Seniorenstift und Hospiz beheimatet. In seiner Gründungsphase und weit über diese Zeit hinaus galt Wein in moderaten Gaben bei fast allen Krankheiten als adäquates Medikament. Dass man es im Juliusspital von Anfang an selbst herstellte, darf als Beleg seiner Wirksamkeit gelten. Aus den Heilmitteln aus der Vergangenheit sind unterdessen bisweilen Genussmittel geworden. Dabei war man sich in der Jury uneinig, ob Wein nicht auch in unseren Zeiten beides kann. So, wie es Julius Echter von Mespelbrunn einst formulierte: »Helfen und Heilen«. Keinerlei Dissens indes gab es bei der Beurteilung des 2017er Silvaners aus jenem Weinberg, der den Namen des Spitalerbauers trägt. Dem Julius-Echter Berg sind seine Reifejahre schlicht nicht anzumerken. Die Jury notierte »klassisch Silvaner, hohe Aromaintensität, würzig und feinsalzig im Finish.« Womit eines klar sein dürfte: kein Medikament schmeckt besser als guter Wein. (94 Punkte)
Bester Silvaner 2016
2016 »Pur« Greuther Bastel, Silvaner, Weingut Brügel, FRANKEN
Wie alt eine Rebsorte ist, lässt sich an ihren Synonymen ausmachen. Der Silvaner besitzt unzählige, was darauf schließen lässt, dass die Varietät schon seit sehr langer Zeit in europäischen Böden verwurzelt ist. Als »Östareiche Rebe« fand sie 1665 durch den Abt Alberich Degen erstmals urkundliche Erwähnung, der die Rebe in Franken heimisch machte. Ob der Ursprung des Silvaners tatsächlich in Österreich liegt, ist zumindest wahrscheinlich. Allerdings spielt er dort heute keine Rolle mehr. In Deutschland war der Silvaner bis in die neunziger Jahre die meistangebaute weiße Rebsorte, bevor sie vom Riesling verdrängt wurde, ihre Hochburg in Franken allerdings halten konnte. Auch das Weingut Brügel im Steigerwald hält dem traditionsreichen Silvaner die Stange, was umso erstaunlicher, da das Weingut erst 1992 gegründet wurde und anzunehmen wäre, dass sich Familie Brügel damals auf vermeintlich moderne Sorten konzentriert hätte. Die Bürgels setzten auf die Klassik im modernen Gewand. Was nicht viel mehr heißt, als dass sie die Weinbauerkenntnisse der letzten hundert Jahren in ihre Weine einfließen lassen. Dem 2016er Greuther Bastel haben seine rund vier Jahre Flaschenreife sehr gutgetan. »Wer leichte Kabinette aus Riesling trinken möchte, ist bei diesem Wein schlecht beraten«, notierte ein Juror sicherlich nicht ohne Augenzwinkern. »Feinste Creme, herb unterlegt, stichsichere Säure« beschrieb ein anderer Verkoster sein Geschmackserlebnis. (92 Punkte)
Sonderkategorie Restsüß
2018 Iphöfer Kalb, Gewürztraminer Trockenbeerenauslese, Weingut Hans Wirsching, FRANKEN
Als »große Kunst« beschrieb ein Verkoster diesen höchst delikaten Gewürztraminer. Der kam im Gewand einer Trockenbeerenauslese (TBA) daher, was insofern bemerkenswert ist, da Weine dieser edelsüßen Prädikatsstufe meist nur noch wenig Sortencharakter aufweisen, viel öfter von Honig-, Karamell- und Trockenfrucht-Aromen geprägt werden. Die TBA von Wirsching indes offenbart einen Gewürztraminer wie unter dem Brennglas: Eine exquisite Offenbarung aus hochkonzentriertem Rosenwasser, Litschi und eingelegten Holunderblüten. Anders als etwas bei einer Beerenauslese spielt die Edelfäule bei einer TBA bestenfalls eine untergeordnete Rolle, weil die Beeren bei trockener und warmer Witterung quasi am Stock – und ohne den Einfluss des Pilzes – zu Rosinen schrumpfen. Die Saftausbeute fällt bei solcherlei Trockenfrüchten naturgemäß homöopathisch aus, ist jedoch derart stark konzentriert, dass bei der Vergärung selten mehr als sieben Volumenprozent Alkohol zu Buche schlagen. Wirschings liegt bei rund sechseinhalb. Guter Durchschnitt also. Da die Trauben des Gewürztraminers in der Regel nur wenig Säuren ausbilden, sind rund zehn Promille bei der TBA von Wirsching aber spektakulär und sorgen für eine atemberaubende Frische am Gaumen. Anders als dekadent lässt es sich nicht in Worte fassen: Nie war eine Trockenbeerenauslese aus Gewürztraminer verlockender, geiler, köstlicher und ja: süffiger.
(95 Punkte)
Beste Scheurebe
2019 »Alte Reben« Iphöfer Kronsberg, Scheurebe, Weingut Hans Wirsching, FRANKEN
Es gibt keine andere Rebsorte, deren Duft deutlicher an Schwarze Johannisbeere erinnern kann als die Weine einer Scheurebe. Und damit ist nicht die verarbeitete Frucht, wie etwa als Cassis, gemeint, sondern einzig und allein die frischen und reifen Beeren. Der Winzer und Rebenzüchter, Georg Scheu, kreuzte die Varietät Anfang des 20. Jahrhunderts aus Riesling und Bukettraube. Dass sie als Spezialität bis heute in vielen Anbaugebieten ihren festen Bestand hält, hat auch damit zu tun, dass ihr Aromabild gewisse Ähnlichkeiten mit dem modischen Sauvignon Blanc aufweisen kann. Allerdings ohne eine schlichte Kopie zu sein. Wirschings trockene Scheurebe darf als mustergültiges Beispiel für einen ebenso eigenständigen wie fruchtbetonten Wein dieser Sorte gelten. Dass die Schwarze Johannisbeere geschmacklich die erste Geige spielt, mag wenig überraschen, doch kommt sie beim Iphöfer Kronsberg derart klar und intensiv daher, dass der ein oder andere Verkoster bass erstaunt darüber war, dass ein herb-süßfruchtig duftender Wein am Ende fast trocken schmeckt. Diese aromatischen Gegensätze sind es womöglich, die eine Scheurebe so attraktiv machen. (92 Punkte)
Sonderkategorie „10 Jahre gereift“
2010 »Wellenkalk« Retzstadter Langenberg, Silvaner, Weingut Rudolf May, FRANKEN
Als Rudolf May seinen Silvaner aus dem kalkreichen Retzstadter Langenberg 2010 erntete, sollte es noch vier Jahre dauern, bis das Weingut schließlich im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), dem Club der vermeintlich besten Weingüter Deutschlands, aufgenommen wurde. Heute zählen die Silvaner von May zu den besten des Landes. Seine Weinberge liegen, etwas übersehen, im Norden von Würzburg, sind aber nicht weniger spektakulär. Von kargen Böden geprägt und steil abfallend, bieten sie beste Voraussetzungen für den Anbau von mineralisch und säurefokussierten Silvanern. Die Sorte macht mit rund 60 Prozent dann auch den Löwenanteil der Anbaufläche der Mays aus. Rudolf May wird mittlerweile von seinem Sohn Benedikt in Weinberg und Keller tatkräftig unterstützt. Seit 2015 arbeitet das Weingut nach den biologischen Richtlinien des »Naturland« Verbands. Was ein Verkoster mit der Notiz »feine Oxidationsnote« meinte, dechiffrieren wir an dieser Stelle einmal mit »delikater Würze«. »Bratapfel, Maracuja und saftige Säure« standen bei den Juroren ebenfalls hoch im Kurs. Womit eines ein weiteres Mal klar geworden sein muss: Silvaner hat das Zeug für eine delikate Reife. (94 Punkte)
2010 Casteller Schlossberg, Silvaner GG, Fürstlich Castell’sches Domänenamt, FRANKEN
Wenn es ein Silvaner in die Top Ten der feinsten gereiften Gewächse in diese Liste schafft, mag das für den einen oder anderen eine Überraschung sein. Eine, die sich in den letzten Jahren viel Zeit genommen hat, um sein Ansehen wieder dorthin zu torpedieren, wohin es gehört: An die Spitze Deutschlands. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich neuerdings, dass die Zukunft der traditionellen deutschen Weißweine im Silvaner liegt. Was abzuwarten ist. Beim Casteller Schlossberg notierte die Jury eine »Mega-Combi aus heimischen und exotischen Früchten« und konnotierte die vermeintliche Reife mit »reifer Würze und einer feinen Bitteren im Finish.« Die Weinbautradition im Hause Castell reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. 1659 wurden in ihre Gemarkungen die ersten urkundlich vermerkten Silvaner-Reben gepflanzt. An der Domäne –so scheint es – sind fast sämtliche Moden mehr als weniger vorbeigegangen. Wenn ihre Silvaner in ihrer Jugend auch manchmal als entweder zu süßfruchtig oder zu verschlossen beschrieben werden, ist das längst noch kein treffendes Urteil über ihr Potenzial. Nach zehn Jahren Reife belegt der Schlossberg eindrücklich, was in ihm steckt: »Grandioser Geschmack bei hocheleganter Struktur und hervorragender Länge«, notierte ein verzückter Experte. (93 Punkte)
Bester Weißburgunder 2019
2019 »Alte Reben« Iphöfer Kronsberg, Weißburgunder Erste Lage, Weingut Hans Wirsching, FRANKEN
Mit einer Fläche von rund 150 Hektar gehört der Iphöfer Kronsberg zu den größeren deutschen Einzellagen. Entsprechend vielfältig zeigen sich auch die Bodenformationen, die in den besten Parzellen aus kalkreichem Keuper bestehen. Das Weingut Wirsching ist im Besitz solcher Filetstücke, die ausschließlich mit weißen Sorten bestockt sind. Dabei macht der Weißburgunder neben Silvaner und Riesling nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der Anbaufläche aus. Mit der Bezeichnung »Alte Reben« nehmen es die Wirschings ernst, wenn die Reben für solcherlei Gewächse sich im Schnitt seit rund 40 Lenzen in den Keuper graben. Der im großen Holzfass gereifte 2019er Weißburgunder aus dem Kronsberg überzeugte die Jury mit seinem »ebenso komplexen wie feinwürzigen Duft« und ließ mit seiner »animierend-straffen Struktur und seiner »vitalen Säure« auch am Gaumen kaum Wünsche offen. Bravo! (93,8 Punkte)
Über den LagenCup
Die Herkunft des Weines wird immer wichtiger. Die Zeiten in dem das „Germanische Weinsystem“, in der die Rebsorte am wichtigsten ist, ist langsam vorbei. Ganz nach dem französischen Vorbild „das Cru-System“, oder auch „romanisches System“, in dem die Herkunft ganz oben steht, etabliert sich auch Stück für Stück in Deutschland. Zuletzt mit der Veränderung des Weingesetztes diesen Jahres, in dem die Herkunft beim Wein ein ganzes Stück wichtiger geworden ist. Nach diesem Vorbild wird der LagenCup geführt. LagenCup ist ein Weinwettbewerb und konzentriert sich ausschließlich auf Lagenweine. Eine Lage ist ein klar definierter und genauer Bereich eines Weinbergs. Damit ein Wein sich als ein Lagenwein bezeichnen darf, müssen die Trauben, egal welche Rebsorte, aus einer einzigen Lage stammen. Außerdem stellt der Lagenwein die Spitze der Wein-Qualitätspyramide dar und ist quasi der Premiumwein der Weingüter. Mit einer Experten-Jury, bestehend aus Weinjournalisten und Sommeliers, werden die angestellten Weine blind und nach dem 100-Punkte-System verkostet und bewertet. Beim diesjährigen LagenCup Weiß 2020 hat die 10-köpfige Jury über sechs Verkostungstage 700 Lagenweine verkostet und bewertet. Der LagenCup wird von dem Berliner Sommelier und Inhaber des Lokals „der Weinlobbyist – Bistro&Weinbar“, Serhat Aktas organisiert.