EU-Parlament spricht sich für Bekämpfung von Alkoholmissbrauch aus
Dank der Bemühungen der Mitglieder des Europäischen Parlaments wird in dem Bericht des Sonderausschusses zur Krebsbekämpfung (BECA) erneut die Notwendigkeit betont, den schädlichen Alkoholkonsum zu bekämpfen, um das Krebsrisiko zu verringern. Wir sind dankbar für ihre Bemühungen und ihr Engagement, solide wissenschaftliche Erkenntnisse in den Mittelpunkt der politischen Empfehlungen zu stellen.
„Wir begrüßen die Annahme des geänderten Berichts. Der angenommene Text unterscheidet nun grundsätzlich zwischen schädlichem und maßvollem Konsum. Außerdem wird empfohlen, den Verbrauchern Informationen über maßvollen und verantwortungsvollen Alkoholkonsum zur Verfügung zu stellen, anstatt die Verwendung ungerechtfertigter Gesundheitswarnungen zu fördern“, sagte Christian Schwörer, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbands (DWV e.V.).
„Die Annahme, dass es „kein sicheres Maß“ gibt, war irreführend und vereinfachend, da sie die Trinkgewohnheiten und andere Lebensstilfaktoren nicht berücksichtigt; dankenswerterweise haben die Mitglieder des Europäischen Parlaments zugestimmt, diesen Hinweis zumindest zu ändern“, fügte er hinzu.
Krebs ist eine multifaktorielle Krankheit, und die Krebsrisikofaktoren müssen im Kontext von Kultur-, Trink-, Ess- und Lebensgewohnheiten bewertet werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der moderate Genuss von Wein zu einer Mahlzeit im Rahmen einer mediterranen Ernährung zu einer höheren Lebenserwartung und einem geringeren Auftreten von schweren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs beitragen kann.
Der Deutsche Weinbauverband hat die Initiative der Europäischen Kommission „Europas Plan zur Krebsbekämpfung“ und den Bericht des Europäischen Parlaments „Stärkung Europas im Kampf gegen den Krebs“ stets unterstützt. Die Initiative wird ein wichtiger Baustein in der Antwort der EU auf die wachsende Herausforderung durch Krebserkrankungen sein. Der DWV betont jedoch, wie wichtig es ist, dass alle politischen Maßnahmen wissenschafts- und evidenzbasiert sein müssen.
„Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und sind fest entschlossen, unsere Maßnahmen zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs fortzusetzen. Wir fördern nachhaltige Weinkultur und verantwortungsvollen Weinkonsum insbesondere durch das Programm „WINE IN MODERATION“, so Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes.
Dieses Programm wird in Deutschland erfolgreich durch die Deutsche Weinakademie umgesetzt, die mit ihrer Arbeit erfolgreich zur Verringerung der Schäden beiträgt, die durch übermäßigen Alkoholkonsum entstehen. Die Europäische Kommission muss nun die Gesetzesinitiativen in Angriff nehmen, die im Fahrplan für die Umsetzung des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung aufgeführt sind. Wir fordern die Kommission auf, sich weiterhin auf die Bekämpfung des schädlichen Alkoholkonsums zu konzentrieren und unverhältnismäßige Maßnahmen zu vermeiden, die unserer Weinkultur, einem immateriellen Kulturerbe der Menschheit und untrennbarer Bestandteil unserer europäischen Lebensart, schaden würden. Ein maßvoller Weinkonsum kann Teil einer abwechslungsreichen, ausgewogenen und gesunden Ernährung und Lebensweise sein.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Weinbauverbands (16.02.2022)