Umweltminister Thorsten Glauber zeichnet herausragenden Einsatz für Biodiversität in Frankens Weinbergen aus

Gewinner des Wettbewerbs „Aufgeblüht“ durch Expertenkommission ermittelt

Den besten Einsatz für Biodiversität in Frankens Weinbergen zeichnete der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber an der Abt-Ludwig-Hütte in Oberschwarzach aus. Eine unabhängige Kommission aus Experten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), des Amts für Ländliche Entwicklung Unterfranken und des Fränkischen Weinbauverbands e. V. hat die Gewinner des Wettbewerbs „Aufgeblüht“ ermittelt.

Der Arbeitskreis Franken – Wein.Schöner.Land im Fränkischen Weinbauverband zeigt mit zwei herausragenden Projekten in Nordheim und Oberschwarzach, welche Bedeutung die Biodiversität in der fränkischen Weinkulturlandschaft hat. Dr. Hermann Kolesch, Vorsitzender des Arbeitskreises, betont: „Nicht die Art der Bewirtschaftung der Weinberge hat den größten Einfluss auf die Förderung der Biodiversität, sondern die Anlage von Randstrukturen und neuen Habitaten. Den großartigen Einsatz der Winzer, Weinbauvereine und Weinbaugemeinden für die Förderung der Biodiversität im Weinberg wollen wir mit diesem Wettbewerb besonders würdigen.“ Durch die Auszeichnung soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität in der Weinbauregion Franken geschärft und das Engagement der lokalen Akteure anerkannt werden.

Fränkische Winzer setzen Maßstäbe bei Ökologisierung

Die fränkischen Winzer sind hinsichtlich Ökologisierung und Reduzierung des Pflanzenschutzeinsatzes seit Jahrzehnten erfolgreich unterwegs. 20 Prozent der Fläche des Weinanbaugebiets Franken werden mittlerweile ökologisch bewirtschaftet – ein Spitzenwert im Vergleich zu den rund 14 Prozent Ökoanteil der deutschen Gesamtrebfläche.

Weinbaupräsident Artur Steinmann stellt fest: „Die Menschen im Weinanbaugebiet Franken leben in direkter Nähe zur Weinkulturlandschaft und nutzen diese zur Naherholung und Freizeitgestaltung. Unsere Winzer schaffen und bewahren durch ihre engagierte Arbeit eine attraktive und vielfältige Weinkulturlandschaft. Diese zieht nicht nur zahlreiche Weintouristen an, sondern trägt auch wesentlich zur Wertschöpfung in der Region bei.“

Als Schirmherr der Aktion „Aufgeblüht“ zeichnet Umweltminister Thorsten Glauber die Gemeinde Nordheim am Main für die Anlage einer großen Streuobstwiese in den Weinbergen mit Biodiversitätsstrukturen aus. Der Weinbauverein Oberschwarzach wird für die Umgestaltung der Winzerhütte zu einem Platz vielfältiger Habitate sowie einem Kommunikationsort für Gäste und Weinfreunde geehrt. Die beiden Gewinnerprojekte teilen sich ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro

Seit Jahrzehnten im Einsatz für die Artenvielfalt

Bereits vor 25 Jahren hat der Arbeitskreis Franken-Wein.Schöner.Land im Fränkischen Weinbauverband durch die „Aktion Baum des Jahres für Frankens Weinberge“ ein erstes Projekt zur Förderung der Strukturvielfalt gestartet. Mit Unterstützung der Weinbauvereine wurden über 2.000 Bäume in der Weinkulturlandschaft gepflanzt.

Seit 2012 laufen umfangreiche Musterprojekte mit Unterstützung der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau zur Förderung der Artenvielfalt in den Weinbergen Frankens. Diese beinhalten Maßnahmen wie Querterrassierung, Steinriegel, Blühflächen, Brachen, Totholzstrukturen und Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. Neu geschaffene Stellen von Wildlebensraumberatern unterstützen den Transformationsprozess hin zu mehr Biodiversität in der Weinkulturlandschaft.

Im Jahr 2023 konnten sich Winzer, Weinbauvereine oder Weinorte für die neu geschaffene Aktion „Aufgeblüht“ erstmalig bewerben. Insgesamt wurden sechs Projekte eingereicht. Eine unabhängige Kommission, bestehend aus der Wildlebensraumberaterin der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) dem Projektverantwortlichen „FlurNatur“ vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) wie Vertretern des Fränkischen Weinbauverbandes e. V. besichtigte und bewertete die Projekte vor Ort. Für den Wettbewerb wurde ein Preisgeld von 3.000 Euro ausgelobt, das für die Projekte selbst, die weitere Anlage neuer Habitate oder für Kommunikationsmaßnahmen und Informationen für Besucher und Gäste verwendet werden soll.

Bürgermeisterin der Gemeinde Nordheim Sibylle Säger (3. v. l.) inmitten der Experntenkommission bestehend aus Weinbaupräsidenten Artur Steinmann, der Wildlebensraumberaterin der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Dr. Beate Wende, dem Vorsitzenden des Arbeitskreis Franken-Wein.Schöner.Land im Fränkischen Weinbauverband Dr. Hermann Kolesch und dem Projektverantwortlichen „FlurNatur“ vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) Felix Lang (v. l. n .r. ). Foto: Bernd Küffner/Fränkischer Weinbauverband e. V.