Bewässerung, Biodiversität und Frankens geschützte Ursprungsbezeichnung

Über diese Themen informierte sich der weinbaupolitische Sprecher MdB Artur Auernhammer im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestages im Rahmen einer Informationsfahrt vor Ort in Frankens Weinbergen und Betrieben. Begleitet wurde er von MdB Dr. Anja Weisgerber und MdB Paul Lehrieder. Die Einladung zu dieser Informationsreise wurde im Frühjahr anlässlich des Fränkischen Weinfests in der Bayerischen Vertretung Berlin der CSU durch den Präsidenten des Fränkischen Weinbauverbandes Artur Steinmann ausgesprochen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen im Escherndorfer Lump wurde gemeinsam mit dem Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Dr. Hermann Kolesch, die aktuelle Herausforderung eines nachhaltigen Bewässerungskonzeptes für die Fränkischen Rebflächen intensiv diskutiert. Der fränkische Ansatz einer Wasserbevorratung in zentralen oder dezentralen Zwischenspeichern stieß dabei auf große Zustimmung. Dafür sind jedoch große Investitionen in die Infrastruktur der Zuleitung und Speicherung erforderlich, die die Fränkische Weinwirtschaft alleine nicht schultern kann. Artur Steinmann machte darüber hinaus deutlich, dass es nur gemeinschaftliche Ansätze und keine einzelbetrieblichen Lösungen geben sollte.

Vom Escherndorfer Lump ging es in den Escherndorfer Fürstenberg. Dort stellte Daniel Sauer vom Weingut Rainer Sauer seine Erfahrungen der ökologischen Beikrautregulierung im Steilhang vor. Auch hier war man sich schnell einig, dass die Forschung in diesem Bereich neue Wege gehen muss und Alternativen, wie Bioherbizide oder den Einsatz biologischer Mulchfolien, intensiv voranzutreiben.

Anschließend wurde im Weingut Rainer Sauer, nach einer Besichtigung des architektonisch sehr anspruchsvoll gestalteten Betriebes, die Autorisierung der Pflanzrechte, die zukünftige Arbeit des Konsortiums der g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung) Franken, sowie dessen Abgrenzung und Profilierung diskutiert. Dabei müssen die einzelnen Anbauregionen ihre eigenen Wege gehen können, so Artur Steinmann.

Im Winzerkeller Sommerach, stellte Frank Dietrich das Erfolgskonzept der Winzergenossenschaft Sommerach vor und betonte, dass die Fränkischen Winzergenossenschaften qualitativ an der Spitze in Deutschland stehen und mit dem Fränkischen Weinkontor die höchsten Durchschnittspreise im Lebensmitteleinzelhandel erzielen.

Weiter ging es nach Veitshöchheim in den Thüngersheimer Scharlachberg. Dr. Daniel Heßdörfer vom Institut für Weinbau und Oenologie stellte das Pilotprojekt „Weinbau 2025“ der LWG zur Förderung der Biodiversität in der Kulturlandschaft Wein vor. In diesem Zusammenhang wurden die weinrechtlichen Probleme – Pflanzrechte, Vermarktungskontingent, aber auch die Notwendigkeit einer sinnvollen Unterstützung der Winzer bei der Anlage von Blühstreifen, Steinriegeln oder der Einrichtung von Nistkästen, Fledermausquartieren und Altholzstrukturen für Wildbienen diskutiert.

Insgesamt wurden die fränkischen Ansätze von allen Teilnehmern sehr positiv aufgenommen.

Paul Lehrieder, Artur Auernhamer, Artur Steinmann, Daniel Heßdörfer (v. l .n. r.) Foto: LWG