Bilanz zur Weinlese 2021 in Franken

Frankens Winzer mit arbeitsreichem Jahr und positiver Überraschung

Rund fünf Wochen nach der offiziellen Eröffnung der Weinlese in Franken zieht der Fränkische Weinbauverband Bilanz und stellt aktuelle Zahlen zur Weinlese 2021 vor. In der neuen Kelterstation der Winzergemeinschaft Franken (GWF), eine der modernsten Anlage dieser Art, präsentierten Hermann Mengler, Leiter der Kellereifachberatung beim Bezirk Unterfranken, Dr. Matthias Mend von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Weinbaureferent Stephan Schmidt vom Fränkischen Weinbauverband sowie der Präsident des Fränkischen Weinbauverbands Artur Steinmann Zahlen und Fakten zum Weinjahr 2021 und stellten die ersten Jungweine vor.

Niederschlagsreiches Weinjahr

Weitgehend verschont vom Spätfrost war das Weinjahr 2021 für die fränkischen Winzer insgesamt sehr arbeitsintensiv. Nach den kalten Nächten um 0 °C Grad bis den Mai hinein, führten im Juni die höheren Temperaturen und Niederschläge zu sehr schnell wachsender Vegetation und damit stetiger Arbeit der fränkischen Winzer im Weinberg durch Ausbrechen, Heften und Laubarbeiten. Auch die Monate Juli und August zeigten sich niederschlagsreich. Durch die anhaltende Blattnässe entstand oftmals falscher Mehltau im Weinberg. Der ständig anstehende Pflanzenschutz wurde durch die schwierige Befahrbarkeit der feuchten Rebanlagen mit Maschinen sehr erschwert. Der falsche Mehltau, oder auch Peronospora genannt, vermindert den Ertrag, mindert in diesem Jahr jedoch nicht die Weinqualität. „Dieses Jahr war regional extrem unterschiedlich für unsere fränkischen Winzer. Mancherorts hat der falsche Mehltau zu einer kleinen Weinernte geführt – anderorts haben wir gute Erträge“, beschreibt Steinmann die Situation im Weinanbaugebiet Franken.

Frankens Winzer erwarten 2021 fruchtbetonte Weine mit moderatem Alkohol

Die Trauben konnten im Weinberg gut versorgt langsam reifen. Das sommerliche Wetter im August und der trockene September mit kühlen Nächten sorgten für ausgeprägte Aromen und eine angenehme Säure in den Weinen des Jahrgangs 2021. Durch das weitgehend trockene Wetter führten die rund 3.400 fränkischen Winzer ohne Zeitnot die Weinlese ab der dritten Septemberwoche in einem Zeitraum von rund fünf Wochen durch und konnten reifegenau ernten. Einzelbetrieblich wird die Weinlese in Franken voraussichtlich noch bis Ende Oktober andauern.

„Ganz egal ob Trockenheit, Hitze oder Feuchtigkeit – der Silvaner zeigte auch dieses Jahr, dass er dem Klimawandel gewachsen ist und wunderbare Weine hervorbringt. Wir sind sehr stolz auf die große Silvaner-Kompetenz unserer Winzer“, freute sich Weinbaupräsident Steinmann.

„Noch nie hat eine solche Jahrgangs-Vegetation die Winzer so gefordert und haben die Jungweine so positiv überrascht wie 2021“, beschreibt Chefönologe Hermann Mengler die ersten Weine des Jahrgangs 2021. Mengler erwartet für 2021 Weine mit Eleganz, Komplexität und viel Trinkfluss, die sehr genau ihre Rebsorte verkörpern.

Die Ertragsrebfläche des Weinanbaugebiets Frankens, der Silvaner Heimat seit 1659, beläuft sich auf 6.066 ha (Stand 31.07.2021). Für das Jahr 2021 gehen die Experten von einer Weinernte in Höhe von durchschnittlich ca. 79 hl/ha (insgesamt ca. 480.000 hl) in Franken aus. Das durchschnittliche Mostgewicht beträgt 84 Grad Oechsle. Das endgültige Ergebnis steht nach Auswertung der Weinerzeugungsmeldung fest.

 

Das Weinanbaugebiet Franken stellt in der neuen Kelterstation der Winzergemeinschaft Franken (GWF) in Repperndorf die Bilanz der Weinlese 2021 vor. Foto: Rudi Merkl ©Gebietsweinwerbung Frankenwein-Frankenland