Tag des Weins am 25. Mai
Heilpflanze des Jahres
Zu Ehren dreier heiliger Urbans wurde der 25. Mai zum Urbanstag auserkoren. Und da alle drei Heiligen eine enge Verbindung zum Wein bzw. Weinbau besaßen, wird der Wein am Urbanstag gleich mitgefeiert. Die passende Bauernregel besagt: „Hat der Urbanstag schönen Sonnenschein, verspricht er viel und guten Wein!“ Damit sollten die Weichen für einen guten Weinjahrgang 2023 mittels himmlischer Hilfe gestellt sein.
Da steckt noch mehr drin
Facettenreich, elegant, körperbetont – nichts ist so vielschichtig wie Wein und die beschreibenden Adjektive. So zeigen sich die vielen Gesichter des Weins mitunter noch am nächsten Tag, wenn einem ein scheinbar Fremder aus dem Spiegel entgegenblickt. Die Bücher über Sorten, Anbau, Herstellung, Anbaugebiete, Historie und Weinphilosophie füllen meterweise die Bücherregale. Und wo sonst kann ein Lump einer Königin den Rang streitig machen?
Weinrebe ist Heilpflanze des Jahres
Über dem ganzen Wein-Hype wird die Pflanze, die die Weintrauben hervorbringt, meist übersehen – zu Unrecht, denn die Weinrebe (Vitis vinifera) speichert in ihren Blättern, den Traubenbeeren und den Kernen einen wahren Cocktail an gesundheitsfördernden Substanzen. Traubenkerne und Traubenschale der frischen Früchte enthalten antioxidative Polyphenole (Resveratrol), die Zellen vor dem Angriff freier Radikale schützen. Besonders hoch ist der Polyphenolgehalt in roten bzw. blauen Trauben – wie auch in Brombeeren, Heidelbeeren oder Holunder. Nicht zu vergessen ist der Gehalt an Traubenzucker in den reifen Früchten, der für einen schnellen Energieanstieg sorgen kann. Wer hat nicht in der Schule oder bei späteren Prüfungen Traubenzucker als „Notfallhelfer“ auf dem Tisch platziert?! Das Öl aus gepressten Traubenkernen zeichnet sich durch den Gehalt an Omega-6-Fettsäuren aus. Man kann es zwar auch zur Vinaigrette im Salat verwenden, doch besondere Wirksamkeit entfaltet das Traubenkernöl bei der Behandlung von Hautproblemen und kleineren Schnittwunden.
Die schönen Beine der Winzerinnen
In den rot gefärbten Laubblättern finden sich Flavonoide, Anthocyane und Gerbstoffe. Diese lindern die typischen Symptome bei chronischen Venenleiden. Als Tee oder Extrakt eingenommen helfen sie gegen geschwollene Beine und Krampfadern. Flavonoide erhöhen die Elastizität der Venen, wodurch die Durchblutung auch in kleinen venösen Blutgefäßen verbessert wird. Zudem wirken Flavonoide entzündungshemmend. „Entdeckt“ wurde die Heilwirkung auf die Venen durch die Betrachtung der Beine der Winzerinnen. Früher wurden zur Gewinnung des Mosts die Trauben nicht mit Maschinen-, sondern durch Beinmuskelkraft gestampft. Diese Arbeit lag traditionell zu Füßen der Frauen. Dabei fiel auf, dass diese im Vergleich zu anderen Damen auffallend schöne Beine besaßen – dank des direkten, längeren Kontakts mit den Inhaltsstoffen.
Wine in moderation
Auf die außergewöhnliche Heilkraft der Weinrebe kann am Tag des Weins gerne mit einem guten Wein angestoßen werden, aber bitte nur moderat und in Maßen, damit steigen der Genuss und die Wertschätzung für den Wein – und die Weinrebe!